José Mujica (Uruguay)

José Mujica am Tisch mit verschränkten Händen
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➡️ José Mujica – Ehemaliger Präsident von Uruguay (1935–2025)

Liebevoll "Pepe" genannt, war José Mujica für seinen bescheidenen Lebensstil und seine fortschrittliche Politik bekannt. Von 2010 bis 2015 amtierte er als Präsident Uruguays und spendete 90 % seines Gehalts an wohltätige Organisationen. In nur fünf Jahren erwarb er sich durch seinen unkonventionellen Umgang mit Macht und seine politischen Visionen weltweiten Respekt.

„Politik ist der Kampf um das Glück aller.“ – José Mujica

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Bevor er in die Politik ging, verbrachte Mujica über ein Jahrzehnt im Gefängnis. Dort wurde er zum Symbol für Widerstandskraft und moralische Standhaftigkeit. Er lebte auf einem einfachen Bauernhof und fuhr einen alten VW Käfer – Sinnbilder seiner Überzeugung von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit.

Seine Authentizität verlieh ihm das Image eines Volksvertreters, dem das Wohl seines Landes wirklich am Herzen lag. Diese Glaubwürdigkeit stärkte seine politische Wirkungskraft und ermöglichte tiefgreifende Reformen.

 

José Mujica am Tisch mit verschränkten Händen, vor ihm steht sein Buch bei einer Lesung zur Neuerscheinung.
ProtoplasmaKid | CC BY-SA 4.0

Was waren Mujicas wichtigste Reformen?

Mujica setzte sich für soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Teilhabe ein. Er baute die Sozialhilfe aus, legalisierte Schwangerschaftsabbrüche, öffnete das Land für syrische Flüchtlinge und erhöhte den Mindestlohn. Ein Meilenstein war die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe im Jahr 2013 – Uruguay gehörte damit zu den ersten Ländern Lateinamerikas.

Eine seiner bahnbrechendsten Entscheidungen war die staatlich kontrollierte Legalisierung von Produktion und Verkauf von Marihuana, um Drogenhandel und Gewalt einzudämmen. Zudem reformierte er das Bildungs- und Gesundheitssystem umfassend.

Ein zentrales Anliegen war ihm die Energiewende. Während seiner Amtszeit wurde der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix auf über 90 % gesteigert. Wind-, Solar- und Biomassekraftwerke wurden massiv ausgebaut.

Bis zum Ende seiner Präsidentschaft konnte Uruguay so nicht nur seine CO₂-Emissionen und Energiekosten senken, sondern auch die Energieversorgung sichern. Heute stammt 98 % des Stroms in Uruguay aus erneuerbaren Quellen – ein internationaler Spitzenwert.

Mujicas Vermächtnis gilt weltweit als Vorbild für soziale und ökologische Reformpolitik. Unter seiner Führung gewann Uruguay international den Ruf eines fortschrittlichen, verantwortungsbewussten Landes.

 

Der Ständige Rat empfängt Präsident José Mujica
Flickr | OEA - OAS

José Mujica – Der Guerillero

Bevor er auf demokratischem Weg politische Verantwortung übernahm, war Mujica Mitglied der Tupamaros, einer linksgerichteten Guerillagruppe, die in den 1960er- und 70er-Jahren gegen die Regierung kämpfte. Über zehn Jahre saß er in Haft – unter teils extremen Bedingungen, darunter Isolationshaft.

Nach seiner Entlassung wandte er sich dem demokratischen Prozess zu – geprägt von dem Wunsch, sozialen Wandel friedlich zu erreichen und sich für Gerechtigkeit und Demokratie einzusetzen.

Weltweit bekannt als „der ärmste Präsident der Welt“, blieb Mujica auch nach seiner Amtszeit politisch aktiv – bis 2018 als Senator. Auf sozialen Medien und bei zahlreichen Vorträgen gewann er vor allem unter jungen Lateinamerikanern große Sympathie – für seine Haltung, seine Bescheidenheit und seine konsequent gelebten Werte.

Autorin: Rachael Mellor, 21.05.25, Übersetzung: Maximilian Stark – lizenziert unter CC BY-SA 4.0

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