Eine Welt

➡️ Eine Welt - Unsere Zukunft
Entwicklung und internationale Hilfe sind zentrale Instrumente im globalen Kampf gegen Armut. Aktuell werden jährlich rund 223 Milliarden US-Dollar an Unterstützung für arme und krisenbetroffene Länder bereitgestellt. Dennoch lag die weltweite Rate extremer Armut im Jahr 2024 bei 8,5 % – mit steigender Tendenz.
„Die direkte Beseitigung von Armut sollte das Ziel jeder Entwicklungshilfe sein. Entwicklung ist eine Frage der Menschenrechte, nicht nur der Steigerung des Bruttonationaleinkommens.“ – Muhammad Yunus, Sozialunternehmer aus Bangladesch.
Klimawandel, regionale Konflikte und die Folgen der COVID-19-Pandemie haben den Bedarf an sozialem, wirtschaftlichem, ökologischem und politischem Beistand auf ein nie dagewesenes Niveau gehoben. Es ist dringend notwendig, Menschenwürde und Menschenrechte weltweit zu sichern.
➡️ Entdecke unsere Ressourcen zum Thema Entwicklung & Hilfe:
Umfassende Leitfäden zu folgenden Bereichen:
- Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
- Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit
- Zentrale Themen der Entwicklungspolitik
- Landwirtschaft / Land Rechte / Landraub
- Kinder weltweit
- Die Zielsetzung einer Besseren Welt
- Flüchtlinge und Migrant*innen
- Armut und Reichtum
- Hunger und Durst
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Die Herausforderungen, mit denen Entwicklungsländer konfrontiert sind, sind gewaltig. Die Welt wird zunehmend instabil, politische Spannungen nehmen zu, und verstärkte Militarisierung sowie wachsender Nationalismus führen dazu, dass wohlhabende Länder immer weniger Mittel für humanitäre Hilfe bereitstellen.
Weniger als 1 % des jährlichen US-Haushalts fließt in Auslandshilfe – das entspricht etwa 41 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Im selben Jahr wurden 824 Milliarden Dollar für das Militärbudget eingeplant (Stand 2024).
Die Auflösung der US-Entwicklungsbehörde USAID durch die Trump-Regierung setzte einen gefährlichen Präzedenzfall. Sie führte zu einem kompletten Förderstopp und einem Kürzungsbeschluss von 83 % der laufenden Programme. Mit jährlichen Mitteln von 23 Milliarden Dollar war USAID eine der weltweit größten Hilfsorganisationen. Diese massive Politisierung der Hilfe gefährdet Millionen von Menschen – sie verlieren den Zugang zu Nahrung, medizinischer Versorgung und Bildung.
Trotz aller Probleme – Korruption, Konditionierung, Abhängigkeiten und mangelnde Relevanz – ist die Wirkung der internationalen Hilfe nicht zu unterschätzen: Allein in den letzten 25 Jahren konnten durch Hilfsmaßnahmen fast 700 Millionen Leben gerettet werden. Dennoch erreichen rund 20 % der versprochenen Hilfsgelder ihr Ziel nie. Im Jahr 2011 wurden beispielsweise von den zugesagten 100 Milliarden Dollar offiziell nur 78 Milliarden in die Empfängerländer ausgezahlt.

Was sind die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)?
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung wurden 2015 von allen UN-Mitgliedsstaaten im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedet. Sie haben zum Ziel, globale Herausforderungen wie Armut, Hunger, Gesundheitsversorgung, Gleichstellung, Gerechtigkeit, Bildung und Frieden zu bewältigen. Gleichzeitig setzen sie einen klaren Fokus auf Umweltfragen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, saubere Energie und verantwortungsvollen Konsum.
Da der Fortschritt auf alle 17 Ziele weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, gibt es inzwischen weltweite Forderungen nach einer Neubewertung und grundlegenden Reform der SDGs.
Vor den SDGs gab es bereits die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs), die viele Parallelen aufweisen. Einige dieser Ziele wurden erreicht, viele jedoch verfehlt.

Zentrale Themen in der internationalen Entwicklung
Landwirtschaft & Ernährung:
Kleinbauern kämpfen immer häufiger mit den Folgen des Klimawandels wie Dürre, Bodenerosion und Ernteausfällen. 40 % der Weltbevölkerung bestreiten ihren Lebensunterhalt direkt aus der Landwirtschaft. Hungerkrisen verschärfen sich, während 345 Millionen Menschen unter akuter Ernährungsunsicherheit leiden – doppelt so viele wie 2020. Jedes Jahr sterben Millionen Kinder an den Folgen von Unterernährung – verantwortlich für 45 % der kindlichen Todesfälle.
Gesundheit & Hygiene:
In vielen Entwicklungsländern fehlt der Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung. 80 % der Bevölkerung sind auf schlecht ausgestattete Kliniken oder traditionelle Heiler angewiesen. Krankheiten, die leicht vermeidbar wären – etwa durch sauberes Wasser, Händewaschen oder Zahnhygiene – verbreiten sich ungehindert. Oft fehlt es schlicht an Wissen und Infrastruktur. In unserer umfassenden Gesundheitsrubrik findest du fachlich aufbereitete Informationen über häufige Krankheiten – zusammengestellt von einem Arzt. Dazu gehören unter anderem Malaria, Ebola und HIV/AIDS.

Konflikte & fragile Staaten
Nahezu alle der aktuell rund 110 bewaffneten Konflikte weltweit finden in Entwicklungsländern statt. Armut und Gewalt gehen oft Hand in Hand. Weniger entwickelte Länder leiden häufig unter schwacher Regierungsführung, mangelnder Demokratie, geringem Wirtschaftswachstum und fehlender politischer Bildung. Diese Faktoren machen sie anfällig für äußere Einflussnahme, Instabilität und Korruption – ideale Bedingungen für das Entstehen von Gewalt.
Starke Regierungsführung ist entscheidend für gerechte und gleichberechtigte Gesellschaften. Länder, die auf politische Bildung, Meinungsfreiheit, weibliche Teilhabe, transparente Institutionen und gesellschaftliche Mitbestimmung setzen, sind deutlich erfolgreicher, bekämpfen Korruption wirksam, fördern wirtschaftliche Entwicklung und vermeiden politische Instabilität sowie gewaltsame Umstürze.
Korruption und Waffenhandel
Korruption ist ein weltweites Problem und stellt eine große Herausforderung für die internationale Gemeinschaft dar. Sie behindert die wirtschaftliche und politische Entwicklung vieler Länder und führt zu einer Ungleichverteilung von Ressourcen. Die Bekämpfung von Korruption erfordert eine konsequente Umsetzung von Anti-Korruptionsmaßnahmen sowie eine Stärkung der Zivilgesellschaft und Pressefreiheit. Ein effektiver Kampf gegen Korruption kann langfristig dazu beitragen, die Stabilität und Demokratie in vielen Ländern zu stärken und so zu einer gerechteren Welt beitragen.
Nicht zuletzt ist der Waffenhandel ein ernstzunehmendes Problem unserer Zeit. Denn Waffen werden oft in Länder geliefert, in denen sie für Menschenrechtsverletzungen eingesetzt werden. Hier ist eine internationale Regulierung dringend notwendig, um den Handel mit Waffen zu kontrollieren und zu reduzieren.

Kinder in Entwicklungsländern
Kinder in Entwicklungsländern sind besonders stark betroffen und zählen zu den verletzlichsten Gruppen. Rund 1 Milliarde Kinder leben in multidimensionaler Armut – ihnen fehlt es an sauberem Wasser, ausreichender Ernährung, medizinischer Versorgung, Bildung und sicherem Wohnraum.
Ein Drittel der Kinder in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen erreicht grundlegende Entwicklungsziele nicht. Dies beeinträchtigt ihre körperliche und geistige Gesundheit langfristig. Solche Kinder brechen häufiger die Schule ab, haben schlechtere Gesundheit und erleben oft systematische Verletzungen ihrer Menschenrechte.
Die Kindersterblichkeit ist in armen Ländern weiterhin alarmierend hoch. Besonders schlimm ist die Lage in Subsahara-Afrika: Jedes 13. Kind stirbt dort vor seinem fünften Geburtstag. Weitere Herausforderungen: fehlende Geburtsregistrierung, was später den Zugang zu staatlichen Leistungen verhindert, sowie Kinderarbeit, sexuelle Ausbeutung, Kinderheirat, Menschenhandel und der Einsatz als Kindersoldaten.
Das Einhalten von Kinderrechten ist entscheidend, um solchen Missständen vorzubeugen. Bildung – besonders für Mädchen – ist ein wirkungsvoller Hebel gegen viele dieser Probleme. Nur durch Bildung erhalten Kinder die Chance, ihr volles Potenzial zu entfalten.

Was ist Entwicklungsmanagement?
Entwicklungsmanagement bezeichnet die Planung, Verwaltung und Umsetzung von Projekten auf lokaler oder regionaler Ebene mit dem Ziel, die Lebensqualität durch wirtschaftliche, soziale und politische Fortschritte zu verbessern.
Unser Leitfaden zu Entwicklungsmanagement bietet umfangreiche Ressourcen und praxisnahe Anleitungen. Er umfasst: Entwicklungstheorien, Fundraising, Projektanträge, Humanitarismus, wirtschaftliche Entwicklung, Strukturanpassungsprogramme, Kartierung, Geschlechteranalyse, partizipative Entwicklung, Forschung, Indikatoren und Daten, Monitoring & Evaluation, NGO-Management, Advocacy, Kampagnenarbeit und mehr.
Karriere und Ausbildung in der Entwicklungszusammenarbeit
Du suchst nach einer sinnvollen Tätigkeit, mit der du anderen helfen kannst? Dann ist vielleicht ein Beruf in der Entwicklungszusammenarbeit oder humanitären Hilfe genau das Richtige für dich. Unsere Toolbox bietet zahlreiche Informationen zu Ausbildungen und Karrieren in der Entwicklungsarbeit – vom Projektmanagement über Politikberatung und Fundraising bis hin zum Auswärtigen Dienst.
Entdecke herausragende Bachelor- und Masterstudiengänge, Weiterbildungsmöglichkeiten und Onlinekurse. Außerdem findest du empfohlene Jobbörsen, Karrieretipps und Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement.

Was kannst du tun?
Die Probleme vieler Entwicklungsländer sind tief in kulturellen, religiösen und sozialen Normen verwurzelt. Bildung ist daher ein zentrales Instrument, um langfristige Veränderung zu ermöglichen. Oft braucht es mehrere Generationen, bis sich neue, gerechtere Traditionen durchsetzen.
Weitere Hindernisse: Korruption auf hoher Ebene, Gewalt, ausländische Einflussnahme und politische Instabilität. Frieden, gute Regierungsführung, Demokratie und die Einhaltung der Menschenrechte sind die Grundlage für ein besseres Leben.
Bessere Welt Info teilt die Vision einer geeinten Welt – geprägt von Menschlichkeit, Verbundenheit und Mitgefühl. Eine Welt, in der wir einander stärken, friedlich zusammenleben und die Erde bewahren, statt sie auszubeuten. Eine Welt, in der Herkunft oder Aussehen keinen Unterschied machen.
Die Stärkung von Frauenrechten ist ein essenzieller Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit. Gesellschaftlicher Fortschritt ist nur möglich, wenn die Hälfte der Menschheit nicht zurückgelassen wird. Unsere Plattform umfasst über 5.000 Links zu Frauenrechten, Organisationen, Herausforderungen und Lösungsansätzen – für eine gerechtere und lebenswertere Welt für alle.
Lasst uns gemeinsam für Empowerment eintreten, Menschen in Not unterstützen, Barrieren abbauen und eine Kultur der Freundlichkeit fördern. Oder wie der Dalai Lama sagte:
„Liebe und Mitgefühl sind Notwendigkeiten, keine Luxusgüter. Ohne sie kann die Menschheit nicht überleben.“
Autorin: Jasmin 29.03.23, Update: Rachael Mellor, 08.04.25, lizensiert unter CC BY-SA 4.0
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Organisation des Monats
Ärzte ohne Grenzen
Die 1971 gegründete Organisation leistet medizinische Nothilfe in Krisen- und Konfliktregionen. Jährlich werden etwa 3000 Fachkräfte in Länder wie Somalia oder Afghanistan entsandt, wobei die Arbeitsbedingungen oft hart und die eigene Sicherheit nicht immer gewährleistet ist. Finanziert wird Ärzte ohne Grenzen größtenteils über private Spender. Für das jahrelange Engagement wurde ihr 1999 der Friedensnobelpreis verliehen.

Heldin des Monats
Carola Rackete
Die deutsche Kapitänin erlangte Bekanntheit, als sie die italienische Insel Lampedusa anlief, um gerettete Menschen an Land zu bringen. Mehrere Tage hatten sie auf See ausgeharrt, denn Italien hatte die Einreise verweigert. Die italienische Staatsanwaltschaft leitete später ein Verfahren ein. Neben ihrem Engagement für Geflüchtete, setzt sich Rackete für den Klimaschutz ein und unterstützt die Bewegung Extinction Rebellion. Für ihren Aktivismus wurde sie mehrmals ausgezeichnet.

Blog des Monats
EineWeltBlaBla
Das Jugendportal beschäftigt sich mit dem Thema wie globales Lernen, Nachhaltigkeit und kritischer Konsum. Neben Artikeln, gibt es auch Anleitungen für die eigene Projektumsetzung und weitere Anregungen, wie man sich einbringen kann. Auch eigene Artikel können auf dem Blog eingereicht werden. Über verschiedene Gruppen wird außerdem versucht, Austausch zwischen den Nutzern zu ermöglichen, um sich für gemeinsame Aktionen zu vernetzen.